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Womit alles begann - ein alter Bus für junge Leute

Ein wichtiges Merkmal unseres Spielplatzes war viele Jahre lang ein alter Bus. Weil die Jugendlichen keine Räumlichkeiten hatten, in der sie sich treffen konnten oder Geburtstag bzw. irgendwelche andere Aktivitäten veranstalten durften, kamen sie eines Tages auf eine urige Idee und für sie selbst eine ganz tolle Lösung. Sie beschlossen, sich einen Party-Bus zu besorgen. Bei Helmut Wiebusch einem Autohändler aus Anderlingen, hatten sie Glück. Er verkaufte ihnen einen ausrangierten Bus für 100,- DM und half auch noch mit seinem Abschleppwagen bei der Überführung auf das Gemeindeland bzw. den Spielplatz.

Bushaltestelle
Unser Bus!

Mit viel Freude und Eifer wurde das Gefährt von innen wohnlich gemacht. Der Fußboden wurde mit Teppichen ausgelegt, die Sitze abgeschraubt und an die Seitenwände gestellt. Die Fenster verzierten große Poster und bunte Stoffe. Der Strom für die Beleuchtung durfte vom Feuerwehrhaus abgezapft werden. Ein alter Ofen für Holz und Kohle sorgte im Winter für die richtigen Temperaturen.

Ein großer Dank gebührt hier den Eltern der Clique und auch allen anderen Dorfbewohnern. Sie unterstützten die Jugendlichen mit Holz, Stromkabeln und anderen Sachen. Beim ersten Kinderfest diente der Bus sogar als Unterschlupf für die Gäste. Ein Gewitterschauer zwang alle Leute ins Trockene, so dass es doch ziemlich eng wurde.

Durch ihren Party-Bus hatten die Jugendlichen noch ein besonderes Ereignis. Wie alle anderen in ihrem Alter lasen sie mit Begeisterung die Jugendzeitschrift „Bravo“. Sie schrieben ihre Geschichte von dem Bus für die Serie „Blick in dein Leben“ an „Bravo“. Die Aufregung war riesig, als „Bravo“-Reporter im kleinen Fehrenbruch ankamen, um über ihren Bus eine „Story“ zu schreiben. Von den 300,-DM Gage konnten sie dann ihr eigens Stromkabel und Gläser für den Bus kaufen. Außerdem stieg eine Extra-Fete.

Der Bus stand so lange auf dem Spielplatz, bis die jungen Leute anfingen, ihre eigenen Familien zu gründen

Alle denken gerne an die schönen Jahre zurück, denn der Raum gehörte wirklich nur ihnen alleine, was von den Erwachsenen auch immer akzeptiert wurde.